Schubladenwerke ein Projekt von

Vom 06.07. – 03.10.2024 ist unsere Ausstellung erstmals im Buchheim Museum am Starnberger See zu sehen.

Versteckt, verborgen, vergessen? Lernen Sie außerordentliche Werke von bekannten sowie unbekannten Protagonistinnen und Protagonisten kennen: Objekte, Malereien, Skizzen, Skulpturen, Texte, Fotografien und Konzepte, die bislang in einer Schublade lagen und zum ersten Mal das Licht der Öffentlichkeit erblicken.

Warum befinden sich diese Werke in einer Schub­lade? Weshalb wurden sie nicht veröffentlicht? Weshalb wollte man diese verbergen, verstecken, vielleicht sogar wegwerfen? Ab wann ist ein künstlerisches Werk vollendet?

Antworten auf diese Fragen geben die Gespräche mit 14 Persönlichkeiten, die im Ausstellungsraum nachgehört, gesehen und multimedial erlebt werden können. Und in diesem Raum verbirgt sich auch ein besonderer Schatz: Nämlich die besagten 14 Schubladenwerke.

Ausstellungsformat von:

Johannes Kreye, Katharina Kreye, Simon Jokel, Christian Helfricht, Daniela Saur-Arnu, Nicolas Prinz

Trailer

Erlebe die verborgenen Talente bekannter und unbekannter Persönlichkeiten und ihre persönlichen Geschichten in unserem Format „Schubladenwerke“. Entdecke geheime Werke wie Skizzen, Kompositionen, Schriften oder Konzepte in einer einzigartigen Ausstellung, die mit Hilfe eines 3D-Laserscanners atmosphärisch erlebbar gemacht wird.

Persönlichkeiten

Stephka Klaura

Die Stoffkünstlerin aus Wien arbeitet in ihrer eigenen Fabrik. Sie druckt auf ganz verschiedenen Materialien, z. B. Leder, Papier, Holz, Kunststoffe, Beton. Druckt sie auf Stoff, werden daraus manchmal auch Kleidungsstücke, ansonsten entstehen Bühnenbilder, Kunstwerke, Decken, Bücher, Christbaumschmuck und vieles mehr. Stephka Klauras gestalterische Formationen sind ungewöhnlich erfindungsreich. Im kleinsten Detail steckt Dynamik.

Ali Kaya

Sein Handwerk reicht in verschiedene Kategorien. Modekenntnisse und präzises Fingerspitzengefühl gehören zum Beispiel dazu, aber auch sehr gute Menschenkenntnisse. Als Hairstylist erfüllt er nicht nur die Vorstellungen, die sich die Kund*innen machen, vielmehr entdeckt er die Wünsche derer. Da wundert es nicht, dass Ali Kaya sich für Gemeinschaft einsetzt, und im Zusammensein einen großen Wert sieht.

Katrin Bittl ist eine freischaffende Künstlerin und Autorin. Sie erforscht gesellschaftliche Normen und ihre persönliche Erfahrung als Frau mit Behinderung. In ihren Werken, Video, Performances, Animationen, Installationen und Malerei thematisiert sie Rollenbilder und alles wozu sie Lust hat. Als freie Autorin setzt sie sich mit Intersektionalität auseinander.

Christian Dittloff ist ein Schriftsteller. Zu seinem  ganz eigenen Sound gehört das autobiographische Stilmittel, welches durch Reflexion, Betrachtungen, und Vorstellungen im Geiste, wie etwas hätte sein können, zur Autofiktion changiert. Im Buch „niemehrzeit“ „das Jahr des Abschieds von meinen Eltern“ wird man in die Gedankenwelt  Dittloffs hineingezogen. Er schreibt Überlegungen auf, und beweist seine Empathie in der Vorstellung was andere wohl denken könnten. Unaufdringlich und sehr fein erfasst Dittloff die Komplexitäten des Lebens. Man könnte fast meinen, ihn als guten Freund kennenzulernen. Dittloff schafft Nähe, die auch unter die Haut gehen kann.

Christian Altwickler sagt „Musik rettet den Tag“ Er ist ein Singer und Songwriter. Seine lyrischen – philosophischen und sehr persönlichen Texte zeugen von Lust auf das Leben, mit Neugier und Tiefgang. Klangkörper sind seine Stimme und Gitarre. Unverstellt geht er ins musikalische Gespräch und nimmt uns mit in seine Welt. 

Elena Carr, Performerin, Konzeptkünstlerin, Bildhauerin? Elena Carr erregt Aufsehen, wirbelt und sorgt für Überraschungen. Wer meint sie zu verstehen, sollte nochmal genau hinschauen und mitmachen, denn genau das will sie auch. Gesellschaftliche, politische und psychologische Fragestellungen dürfen in ihrer performativen Installation als Aufforderung behandelt werden. Antworten gibt sie nicht.  Betrachter*innen werden zu Akteur*innen und können selbst Antworten finden. Elena Carr schafft soziale Skulpturen.

 

Hannes Ringlstetter ist bekannt für seinen geistreichen Humor und seine Direktheit. Lebensnah, vielseitig und virtuos moderiert, spielt und singt er. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, weil er diesen ehrlichen Umgang als wichtigen Respekt vor Menschen empfindet. Begegnet man Hannes Ringlstetter , dann geht es lebhaft und schwungvoll zu. Seine Gedankentiefe setzt er locker und vortrefflich ein, und schafft damit den Raum, in dem man vertrauensvoll reden und  lachen kann.

Erwin Wurm, was assoziieren Sie zu Erwin Wurm? Einige Antworten aus der Umfrage lauteten:  Essiggurke, Gurke im Park, one minute Skulptur, Zausel, feiner Typ, mächtige Wärmeflasche, erst als ich das gequetschte Haus gesehen habe, habe ich ihn verstanden, vorher habe ich überlegt, ob er aus einem Gurkenanbaugebiet kommt,  Kuli im Auge, was ist innen, was ist außen…“ Eigentlich ist hiermit schon viel gesagt, Erwin Wurm wühlt Gewohnheiten auf.  Seine Kunst ist ein Akt der Provokation und ein Spiel mit den Normen und Formen des Alltäglichen. Mit teils humorvollem Blick und aber stets scharfen Kritik an der Gesellschaft, baut und verwandelt er Gegenstände und menschliche Körper in unerwartete Skulpturen. Seine künstlerische Arbeit bricht die Grenzen  dessen auf, was klassische Bildhauerei sein kann, und bedeutet uns, die Fragwürdigkeit des Gewohnten zu entdecken.

Rudi Hurzlmeier zeichnet sich durch seinen ungehemmten Humor, Scharfsinn und Freigeist aus.  In seiner  Kunst, bildende Kunst als auch  Redekunst steckt ein kreatives, absolutes und uneitles Genie. Er stellt Alltägliches auf den Kopf. Seine unkonventionelle Art zu denken, kommt in jedem Werk zum Ausdruck und fordert Betrachter*innen heraus.

Reinhold Messner, der weltbekannte Extrembergsteiger, Abenteurer, Museumsgründer und Autor ist ein weitsichtiger Erzähler. Unnachgiebig verfolgt er Auseinandersetzungen, um komplexe  Zusammenhänge herauszufinden. Die Natur ist seine Inspirationsquelle. Die  in der Natur befindlichen Lebewesen, Mensch und Tier,  mag er auch gerne.  Wer mit Reinhold Messner in das Gespräch kommt, darf sich und muss sich direkt auf eine Intensität gefasst machen. Alles andere wäre verlorene Zeit.

Bianca Bauer hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Ihre Profession ist Tänzerin und Choreografin. Bei Bianca Bauer ist der Tanz eine Sprache. Er bietet die Möglichkeit, auf Themen anders als verbal einzugehen. Ihre Ausdrucksweise ist beeindruckend und durchdringend.

Tilman Spengler verzettelt sich ständig. Aber darüber können wir froh sein, diese Zettel sind sein Schreibstoff. Viele amüsante komische und geistreiche Bücher hat er geschrieben. Er ist ein alter Hase auf seinem Gebiet. Was bei ihm  extrem jung geblieben ist, ist das Jonglieren im Reden und Denken: erfindungsreich, geistvoll, scharfsinnig,  originell, scharfzüngig. Er ist ein grandioser Geschichtenerzähler.

Nik Naidenow studiert an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seine flächigen Arbeiten wirken fast dreidimensional. Man wird in sein gemaltes Gewusel, das ähnlich wie bei Hieronymus Bosch erst nach genauem Hinsehen Figuren und Formen auftauchen lässt, hineingezogen. Es könnten auch Bilder aus der Mikroskopie sein. Man kann auf verschiedenen Ebenen scharfstellen, um Faszinationen zu entdecken. Nik Naidenows Bilder sind fesselnd.

Lothar Günther Buchheim war Künstler, Verleger, Sammler, Autor und Museumsgründer. Das wunderbare Buchheim Museum, das auch als Museum der Phantasie bekannt ist, bietet Einblicke in die Tiefe menschlicher Kreativität und Expression. Buchheim lud uns ein, hinter die Fassaden zu blicken. Sein Erbe ist eine ständige Aufforderung, das Unbequeme und Ungewöhnliche nicht nur zu akzeptieren, sondern als wesentlichen Bestandteil des menschlichen Erlebens zu begreifen.

Darstellungen

Erleben Sie die Atmosphäre der Ausstellung auf eine neue Art und Weise durch die 3D-Scans unserer Filmlocations und verschiedenen hologramartigen Darstellungen. Mit Hilfe von fünf Beamern wird der aufgearbeitete Scan in beeindruckenden Bewegtbildern präsentiert, während Sie durch den Raum gehen und an den 14 Tischen die Interviewfilme und Schubladenwerke entdecken. Ergänzt wird das Erlebnis durch die Möglichkeit, die Interviews und Schubladenwerke anzusehen.

Team

Katharina Kreye, Kulturpreisträgerin des Landkreises Starnberg für Fotografie: „An meinem Beruf schätze ich besonders die Möglichkeit mit Menschen in Kontakt zu kommen, und eine gemeinsame Geschichte entstehen zulassen. Das Vertrauen, dass mir entgegengebracht wird, macht mich zur glücklichen Fotokünstlerin. Humor ist mein Lebenselixier, Hunde und andere Tiere gehören auch dazu.” Kreye hat schon viele Persönlichkeiten (z.B. Jürgen Habermas, Cem Özdemir, Luise Kinseher, Ulrich Seidel…) für ihre Fotoreihen vor der Kamera gehabt. katharinakreye.de

Johannes Kreye, Kommunikationsdesigner forscht mit moderner Technik an historisch wertvollen Plätzen. Er beschäftigt sich intensiv mit den Orten und versucht vergessene Geschichten wiederzubeleben. Durch Kommunikation macht er aufmerksam auf die Historie und interpretiert diese neu.
johanneskreye.de

 

Nicolas Prinz Schreiner und Industriedesigner, arbeitet an der gesellschaftliche Entwicklung des Urbanen Raums. Seine Haupttätigkeiten sind die Gestaltung, Konzeption und Umsetzung interaktiver Ausstellungen. nicolas-prinz.com

 

Simon Jokel, studiert Geschichte und Informatik. Fasziniert von Kunst im
digitalen Raum ist es sein Anliegen, eindrucksvolle Momente und Objekte in vielen Dimensionen einzufangen.

 

Christian Helfricht ist als Gymnasiallehrer, Medienpädagoge und als Filmlehrer tätig. Der studierte Germanist und Politologe hat viele Länder erkundet, reist immer noch sehr gerne und interessiert sich für Menschen und Kulturen. Die dokumentarische Filmarbeit macht ihm genauso viel Freude wie das Schreiben sowie Redigieren von Texten.

 

Daniela Arnu arbeitet seit über 20 Jahren beim BR, viele Jahre durfte sie in der Interviewsendung Eins. Der Talk stundenlang ihrer Neugier freien Lauf lassen und Gäste zu ihrem Leben und Werk befragen, u.a. Herta Müller, Christian Stückl, Matthias Lilienthal, Helge Schneider, Gerhard Polt. Ihre Lieblingsaufgabe ist es, nah an Künstler*innen heran zu kommen.

 
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